Der Tod eines Menschen ist ein einschneidendes Erlebnis, das das ganze Leben auf den Kopf stellen kann.
Trauer ist eine ganz normale Reaktion auf einen solchen Verlust. So viele Menschen, wie es gibt, so viele Wege gibt es auch, mit dieser Trauer umzugehen.
Tod und Trauer sind Themen, die mich seit frühster Kindheit begleiten. Meine eigenen Verluste haben mich Vieles hinterfragen lassen und mein Leben komplett umgekrempelt.
Meine Trauer ist inzwischen eine treue Wegbegleiterin und verändert sich stetig. Ich möchte nun anderen Menschen dabei helfen, sich zu erlauben, auf ihre Art und Weise zu trauern und den Raum dafür öffnen, dass Trauer und Tod einen Platz in der Gesellschaft bekommen.
Ich habe meine Mutter verloren, als ich sechs Jahre alt war. Sie litt unter Multiple Sklerose und nahm sich mit 32 Jahren das Leben.
Von da an lebte ich mit meinem Vater zusammen. 2013 wurde er krank: Diagnose Krebs. Er starb nur wenige Monate nach der Diagnose im Hospiz.
Der Tod meiner Eltern war ein Wendepunkt in meinem Leben.
Nachdem mein Vater verstorben war, hatte ich das Gefühl, jeglichen Halt verloren zu haben. Ich begann, zu hinterfragen, was ich eigentlich vom Leben wollte. Es hat Jahre gedauert, bis ich wieder von Herzen lachen konnte. Nach und nach kämpfte ich mich zurück und lernte, mit meiner Trauer zu leben, anstatt sie wegzuschieben.
Im Nachhinein frage ich mich oft, wie ich das damals gemeistert habe. Da war so viel Schmerz und Verzweiflung.
Doch es zog mich immer wieder ins Leben zurück. Der Tod meiner Eltern hat mich mehr über das Leben gelehrt als irgendetwas anderes.
Ich habe mich damals mit meiner Trauer sehr allein gefühlt. So sollte sich niemand fühlen. Ich habe am eigenen Leib erlebt, wie furchtbar es sein kann, sich mit diesen Themen ganz allein zu fühlen.
Es braucht Menschen und geschützte Orte, um über Trauer und Tod und auch das Leben reden zu können und die damit verbundenen Gefühle auszuhalten.
Ich habe es mir zur Mission gemacht, die Themen Trauer und Tod mit Leichtigkeit und Kreativität anzugehen.
Ich möchte neue Wege beschreiten und Menschen auf ihren eigenen Wegen ein Stück begleiten.
Ich glaube fest daran, dass ein glückliches Leben trotz oder gerade mit der Trauer möglich ist. Ich möchte Hoffnung schenken und den Weg für einen offeneren Umgang mit Tod und Trauer ebnen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Mensch mehr als die Summe seiner Ausbildungen und Leistungen ist. Doch es gibt trotzdem einige Erfahrungen, die mich zu meiner heutigen Arbeit geführt haben: